Bariatrie

Espace Chirurgie steht für eine moderne, qualitativ herausragende und interdisziplinäre Therapie der Adipositas. Wir legen grossen Wert auf eine persönliche Betreuung und Beratung.

Krankhaftes Übergewicht (Adipositas) zählt zu den chronischen, lebensbedrohlichen Erkrankungen. Adipositas beeinträchtigt die Lebensqualität, die Gesundheit und die Lebenserwartung. Eine nachhaltige, deutliche Reduktion des Gewichts lässt sich allein durch Ernährungsumstellung und die Steigerung der körperlichen Aktivität nahezu nie erreichen. Wir bieten Ihnen eine erfolgreiche Behandlung Ihres Übergewichts sowie der damit assoziierten Begleiterkrankungen. Dafür bündeln wir unser breites Fachwissen und unsere langjährige Erfahrung in einem interdisziplinären Team. Sie werden sehen: Durch die deutliche Gewichtsreduktion steigt Ihr Selbstbewusstsein und Ihr Selbstwertgefühl. Es öffnet sich für Sie die Tür in ein gesünderes, bewussteres und leichteres Leben.

Team

Dr. med. Christof Buser
FMH Chirurgie, Spezialgebiet Bariatrie und Viszeralchirurgie

Bereits während seiner allgemeinchirurgischen Ausbildung konnte Christof Buser erste Erfahrungen in der Bariatrie sammeln – durch Mithilfe in der Sprechstunde sowie Assistenz bei Operationen im Adipositaszentrum des Inselspitals Bern. Im Kantonsspital Baselland wurde er von Dr. med. Giacinto Basilicata und Dr. med. Ivo Fischer zum bariatrischen und metabolischen Chirurgen ausgebildet, inklusive anschliessender Anerkennung durch die Schweizerische Gesellschaft für bariatrische und metabolische Erkrankungen (SMOB). 2017 wurde er zum Leiter des bariatrischen Primärzentrums am Kantonsspital Baselland ernannt. Mitte 2019 übernahm er zusammen mit Dr. med. André Witschi die auf Bariatrie spezialisierte Praxis von Dr. med. Jérôme Tschudi. Aktuell wird die Praxis zu einem interdisziplinären Adipositaszentrum ausgebaut.

Dr. med. André Witschi
FMH Chirurgie, Spezialgebiet Bariatrie

Die bariatrische und metabolische Chirurgie weckte bereits früh in seiner Ausbildung André Witschis Interesse. Erfahrungen sammelte er unter anderem am Spitalzentrum Biel, dem Spital Tiefenau sowie am bariatrischen Zentrum des Universitätsspitals Bern. Eine vertiefte Spezialisierung erfolgte im Rahmen einer Fellowship Bariatrie am Beau Site Spital Bern. Dabei engagierte er sich insbesondere in der interdisziplinären Abklärung und Nachsorge der bariatrischen Patienten. Während der einjährigen Übernahmephase der bariatrischen Praxis von Dr. med. Jérôme Tschudi konnte er von dessen langjähriger Erfahrung profitieren. Moderne Ansätze der Übergewichtstherapie mit einer sorgfältigen Abklärung sowie einer konsequenten Nachsorge in einem interdisziplinären, motivierten Team sind ihm besonders wichtig, um das beste Resultat für seine Patientinnen und Patienten zu erreichen. Diese Vision konnte er nun zusammen mit Dr. med. Christof Buser am Bariatrie-Zentrum der Klinik Linde verwirklichen.

Dr. med. Christof Zöllner
FMH Chirurgie, Spezialgebiete Bariatrie und Viszeralchirurgie

Geboren 1973 in Deutschland, hat Christof Zöllner nach dem Abitur das Studium der Humanmedizin in Deutschland 2001 abgeschlossen. Unmittelbar anschliessend hat er seine chirurgische Ausbildung in Langnau im Emmental begonnen und diese vollumfänglich in der Schweiz absolviert. Nach Ausbildungsstationen in Schaffhausen, Aarau, Luzern sowie dem Tiefenau Spital in Bern war er zuletzt 5 Jahre als stellvertretender Chefarzt in Zofingen tätig. Er lebt mit seiner Ehefrau und zwei Töchtern in Bern und ist mittlerweile auch Schweizer Staatsbürger. In den letzten Jahren hat er sich auf die Viszeralchirurgie fokussiert. Zu seinen Spezialgebieten zählen die Kolonchirurgie bei Divertikulitis und Karzinomen sowie die Proktologie einschliesslich Fisteltherapie und analer Inkontinenz. Darüber hinaus gilt sein Interesse der endoskopischen und offenen Hernienchirurgie und der Varizenbehandlung.

Behandlungskriterien

Krankenkassen sind verpflichtet, die Kosten für die Übergewichtsoperation zu übernehmen, falls folgende Kriterien erfüllt sind:

  • Body Mass Index (BMI) über 35 kg/m2
  • Kumulativ mindestens 24 Monate konservative Therapie (Diät, Sport, Ernährungsberatung, medikamentöse Therapie, Magenballon usw.) in der Vorgeschichte
  • Drei Monate Bedenkzeit zwischen dem ersten Kontakt mit einem auf die Therapie des Übergewichts spezialisierten Arztes und der Operation

Für Patientinnen und Patienten, die diese Vorgaben nicht erfüllen, bieten wir dennoch eine umfangreiche Beratung und Therapie an. Es ist sicherlich falsch, die Therapie zu verzögern, weil Sie die Vorgaben der Krankenkasse noch nicht komplett erfüllen. In Frage kommen eine Ernährungsberatung und das Coaching der körperlichen Aktivität durch unsere Physiotherapie. Weiter besteht die Möglichkeit einer medikamentösen Unterstützung der Gewichtsreduktion oder einer interventionellen Therapie. Dank modernsten Verfahren ist es möglich, einen Magenballon ohne Magenspiegelung unter Röntgenkontrolle einzulegen. Nach 16 Wochen entleert sich der Ballon selbständig über ein Ventil und wird anschliessend über den Darm ausgeschieden. Dadurch können die bis anhin notwendigen Magenspiegelungen (mindestens zwei), die Sedation und deren Kosten gespart werden, was zu einer geringeren Belastung sowie tieferen Kosten für die Betroffenen führt.

Dank regelmässiger Kontrollen erreichen wir gemeinsam mit Ihnen einen maximalen Therapieerfolg. Ihre Adipositas-Chirurgen, Dr. Christof Buser und Dr. André Witschi, betreuen Sie dabei stets persönlich. Und zwar nicht nur während der Operation und Hospitalisation, sondern auch in den Jahren danach.

Anhand der Informationen aus gemeinsamen Gesprächen, den breiten Abklärungen vor der Operation sowie einer Besprechung im interdisziplinären Team werden wir für Sie eine optimale Therapieempfehlung nach neustem Stand der Wissenschaft entwickeln. Sämtliche Operationen erfolgen in Schlüsselloch-Technik über kleine Schnitte. Dies führt zu einer raschen Erholung, weniger Schmerzen und tiefsten Komplikationsraten.

Magenbypass

Der Magenbypass gilt als unübertroffene Standardbehandlung (Goldstandard) in der bariatrischen Chirurgie. Die Operation führt zu einem rasch einsetzenden Sättigungsgefühl und im Endeffekt dazu, dass kleinere Portionen verzehrt werden. Zusätzlich verändert sich die Hormonausschüttung des Verdauungstrakts positiv, was neben einer deutlichen Reduktion des Hungergefühls auch zu einer Verbesserung der Blutzucker- und Blutfettregulation führt.

Vorgehen

Der Bypass wird mittels Schlüssellochtechnik minimalinvasiv angelegt. Dabei wird aus dem obersten Magenanteil eine kleine Magentasche (Pouch) von 20 bis 30 Milliliter Volumen geformt und vom restlichen Magen abgetrennt.

Der Restmagen ist nun von der Nahrungspassage ausgeschlossen, wird aber im Körper belassen, da er weiterhin wichtige Funktionen übernimmt – zum Beispiel die Produktion der Magensäure. Diese Säure wird über den Zwölffingerdarm in den Dünndarm transportiert, wo sie sich mit den übrigen Verdauungssäften wie der Gallen- und der Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit mischt.

Nach 75 bis 100 Zentimetern kommt es zu einem Zusammenfluss der Verdauungssäfte und des Nahrungsbreis, welcher über eine zweite Dünndarmschlinge von 150 Zentimetern Länge aus dem Magen-Pouch hierher gelangt.

Magenschlauch – Sleeve-Gastrektomie

Die minimalinvasive Magenschlauch-Operation ist technisch etwas einfacher als der Magenbypass. Aus diesem Grund wurde sie zur weltweit am häufigsten durchgeführten Übergewichtsoperation.

Vorgehen

Entlang des kurzen Magenbogens wird ein Magenschlauch geformt. Der Durchmesser des Schlauchs wird mit einer Magensonde bestimmt, um die ideale Grösse für einen problemlosen Nahrungsdurchtritt bei gleichzeitig guter Gewichtsreduktion zu gewährleisten. Angestrebt wird ein Magenschlauchvolumen von zirka 100 Milliliter. Der Rest des Magens wird entfernt. Im Gegensatz zum Magenbypass wird am Dünndarm nichts verändert.

Magenballon

Wenn die Kriterien für die Kostenübernahme einer Übergewichtsoperation durch die Krankenkasse nicht erfüllt sind oder falls Sie lieber eine nicht-operative Therapie wünschen, können wir Ihnen die Gewichtsreduktion mittels Magenballon anbieten. Um einen langfristigen Erfolg zu erreichen, werden Sie vor der Einlage geschult, sowie während und nach der Ballon-Therapie im „Elipse-Ballon-Programm“ während 6 Monaten begleitet. Die Schulung übernehmen Dr. med. Christof Buser oder Dr. med. André Witschi sowie unser Team von der Ernährungsberatung.

Vorgehen

Die Einlage erfolgt durch Schlucken des klein verpackten, leeren Ballons. Unter Durchleuchtung (Röntgen) wird die korrekte Lage geprüft, bevor der Ballon über einen feinen Schlauch mit 550 Milliliter Flüssigkeit gefüllt wird. Nach erneuter Kontrolle der korrekten Lage wird der feine Schlauch abgezogen. Der Ballon verbleibt 16 Wochen im Magen, bevor er sich selbständig über ein Ventil entleert und anschliessend mit dem Stuhlgang über den Darm ausgeschieden wird.

Elipse – Ballon – Programm

Keine Operation – Keine Anästhesie – Keine Magenspiegelung

Diäten und Sport sind oft nicht genug.

Nach dem Beatungsgespräch mit den Übergewichtsspezialisten Dr. med. Christof Buser oder Dr. med. André Witschi, wird Ihre Ernährung durch die Experten der Ernährungsberatung analysiert: Es wird ein individueller Ernährungsplan entworfen, um die Gewichtsreduktion während den nächsten 6 Monaten zu optimieren. Danach erfolgt das Einlegen des Ballons und eine enge Betreuung durch uns in der ersten Woche.

Während der ganzen Zeit des Elipse-Ballon-Programmes werden Sie regelmässig durch die Ernährungsberatung kontrolliert. Zusätzlich erhalten Sie durch die Elipse-Waage und das Elipse-App stets einen Überblick über Ihre erzielten Erfolge. Im Schnitt sind Gewichtsverluste von 10 – 15 kg zu erwarten.

Dadurch, dass Sie auch nach der Entleerung des Ballons noch betreut werden, kann eine erneute Gewichtszunahme minimiert werden. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, durch eine medikamentöse Unterstützung den Gewichtsverlust weiter zu optimieren.

Umwandlungs-Operationen

Bei einem ungenügenden Gewichtsverlust, einer erneuten Gewichtszunahme oder bei einem Fortbestand der Begleiterkrankungen kann eine weitere chirurgische Anpassung sinnvoll sein. Diese kommt jedoch erst in Frage, wenn eine Optimierung der Ernährung sowie der körperlichen Aktivität nicht zum Erfolg geführt hat. Umwandlungs-Operationen sind technisch anspruchsvoller und das Risiko ist etwas höher. Wir führen diese Operationen im Beau-Site Bern durch, wo uns bei Bedarf eine Intensivstation zur Verfügung steht.

Operationsziele

Der Gewichtsverlust ist zwar der am einfachsten zu messende Wert und sicherlich ein wichtiger Aspekt der Behandlung. Am Wichtigsten ist jedoch nicht unbedingt die Gewichtsreduktion gemessen an den verlorenen Kilos, sondern die Verbesserung Ihrer Gesundheit durch Heilung oder Besserung der Begleiterkrankungen, die Steigerung der Lebensqualität und der Lebenserwartung. Bei Patienten mit vielen Begleiterkrankungen kann die Anzahl der täglich einzunehmenden Medikamente durch eine Operation deutlich gesenkt werden.

Bei folgenden übergewichtsbedingten Begleiterkrankungen kann durch die Operation eine Heilung oder zumindest deutliche Besserung erwartet werden:

  • Diabetes mellitus Typ II (Blutzuckerkrankheit)
  • Hoher Blutdruck
  • Hohe Cholesterin- und Blutfettwerte
  • Gelenkbeschwerden, insbesondere Wirbelsäule, Hüfte, Knie und Füsse
  • Reflux, saures Aufstossen
  • Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom
  • Schnarchen
  • Mangelndes Selbstwertgefühl
  • Angststörungen
  • Depression
  • Zeugungsunfähigkeit (bei Mann und Frau)
  • Erektionsstörungen
  • Polyzystisches Ovar-Syndrom (PCO)
  • Bewegungsbedingte Kurzatmigkeit (Belastungs-Dyspnoe)

Daneben kann das Risiko gesenkt werden für die Entstehung von:

  • Herzinfarkten
  • Schlaganfällen
  • Herzversagen
  • Durchblutungsproblemen durch Gefässverschlüsse
  • Krebserkrankungen (Dickdarm, Gebärmutter, Eierstock, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Leber, Gallenblase, Schilddrüse, Brust, Leukämie, Niere usw.)
  • Krampfadern
  • Gelenkproblemen (Einsatz einer Gelenkprothese)

Vor der Operation

Informationsgespräch

Im Informationsgespräch klären wir gemeinsam mit Ihnen verschiedene Fragen rund um die Therapie Ihres Übergewichts und stellen Ihnen die verschiedenen konservativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten vor. Ausserdem informieren wir Sie über die Voraussetzungen, damit die Kosten der Behandlung von Ihrer Krankenkasse übernommen werden. Besteht von Ihrer Seite anschliessend weiter das Interesse an einer Therapie, erhalten Sie von uns einen detaillierten Fragebogen und einen Termin für das ausführliche Abklärungsgespräch.

Abklärungsgespräch

Beim zweiten Termin möchten wir Sie und Ihre Geschichte genauer kennen lernen. Um uns ein vollständiges Bild machen zu können, haben wir inzwischen mit Ihrem Einverständnis Berichte bei Ihrem Hausarzt angefordert. Gemeinsam besprechen wir auch den ausgefüllten Fragebogen. Anhand all dieser Informationen entscheiden wir, welche zusätzlichen Abklärungen und Beratungen vor einer Operation noch erforderlich sind.

Alle unsere Patientinnen und Patienten benötigen eine(n)

• Check beim Hausarzt mit grosser Blutentnahme und Elektrokardiogramm (EKG)
• Magenspiegelung
• Ultraschalluntersuchung des Bauches
• Ernährungsberatung
• Psychologische Beurteilung

Die Abklärungen und Beratungen werden für Sie von Espace Chirurgie organisiert.

Befundbesprechung und OP-Planung

Nachdem wir alle notwendigen Abklärungen durchgeführt haben, erörtern wir die Befunde im Team und besprechen diese anschliessend mit Ihnen in der Sprechstunde. Ist nichts aufgetaucht, was von medizinischer Seite gegen einen Eingriff spricht, können wir gemeinsam die Operation planen und ein Datum für den Eingriff festlegen.

Hospitalisation

Am Morgen der Operation treten Sie nüchtern, also ohne ein Frühstück zu sich genommen zu haben, in die Klinik ein. Der Eingriff dauert zwischen 60 und 90 Minuten und wird durch Dr. Buser und Dr. Witschi gemeinsam durchgeführt.

Im Anschluss an die Operation informieren wir umgehend Ihre Angehörigen über den Operationsverlauf – es sei denn, dies werde von Ihnen ausdrücklich abgelehnt. Nach einer Phase der Überwachung kommen Sie zurück auf Ihr Zimmer. Wir legen grossen Wert darauf, dass Sie bereits am Tag der Operation aufstehen und einige Schritte gehen.

Während der folgenden drei bis vier Tage werden Sie von der Pflege, der Ernährungsberatung und der Physiotherapie betreut. Tägliche Visiten durch den Operateur sind selbstverständlich, und auch am Wochenende garantieren wir Ihnen eine Visite durch einen Chirurgen von Espace Chirurgie.

Nachkontrollen

Bei einer Übergewichtsoperation verpflichten Sie sich als Patientin oder Patient, die Verlaufskontrollen während der ersten fünf Jahre nach dem Eingriff an einem von der SMOB (Swiss Society for the Study of Morbid Obesity and Metabolic Disorders) anerkannten Zentrum durchführen zu lassen.

Um das beste Ergebnis und eine hohe Patientenzufriedenheit zu gewährleisten, werden die Kontrollen in den ersten fünf Jahren durch Dr. Witschi oder Dr. Buser persönlich durchgeführt. Parallel finden je nach Bedarf Kontrollen bei der Ernährungsberatung statt. Nach Ablauf der Fünfjahresfrist können Sie die jährliche Kontrolle bei Ihrem Hausarzt durchführen lassen.

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