Kleine, grundsätzlich harmlose Ausstülpungen der Darmschleimhaut werden als Divertikel bezeichnet. Sie bilden sich im Laufe des Lebens bei bis zu 70 Prozent aller Menschen. Bei einer Divertikulitis entzünden sich diese Ausstülpungen. Am häufigsten ist der Darmabschnitt im linken Unterbauch (Sigma) betroffen. Das Spektrum der Beschwerden reicht von einer schleichenden, kaum wahrnehmbaren Entzündung bis hin zum lebensbedrohlichen, sehr schmerzhaften Darmdurchbruch.
Symptome
Symptome für eine Divertikulitis sind ein plötzlich auftretender Schmerz über dem betroffenen Darmabschnitt, begleitet von Fieber, Übelkeit, Erbrechen und einer Veränderung des Stuhlverhaltens – von Durchfall bis zu Verstopfung.
Diagnose
Die Diagnosestellung erfolgt mittels Ultraschall und/oder einer CT-Untersuchung des Bauchs. Nach Abklingen der Symptome sollte auch eine Darmspiegelung erfolgen, um bösartige Erkrankungen des Dickdarms auszuschliessen.
Behandlungen
Die Behandlung erfolgt meist mittels Antibiotika, ambulant oder in schweren Fällen auch stationär.Bei wiederholten Entzündungen oder schwerem akuten Verlauf ist eine operative Entfernung (Resektion) des betroffenen Darmabschnitts zu erwägen. Die Resektion erfolgt meist in sogenannter Schlüsselloch-Technik (Bauchspiegelung, Laparoskopie).
Ein zeitweiser künstlicher Darmausgang (Stoma) ist heute nur noch sehr selten erforderlich. Ein Stoma muss aber immer als letzte Option zur Verfügung stehen, um die Gesundheit der Betroffenen in schweren Entzündungssituationen wiederherstellen zu können. Wir klären unsere Patientinnen und Patienten daher stets auch über diese Notfallsituation auf.