Der gastrointestinale Stromatumor ist eine Tumorerkrankung, die vom Binde- und Stützgewebe ausgeht und daher im gesamten Magen-Darmtrakt auftreten kann. In zirka zwei Drittel der Fälle finden sich Tumoren im Magen. Etwas weniger als ein Drittel der Fälle kommt im Dünndarm vor, selten ist die Speiseröhre oder der Dickdarm befalllen.
Patientinnen und Patienten sind meist über 50 Jahre alt und Männer sind häufiger betroffen. Etwa die Hälfte der Erkrankten weist bei der Diagnosestellung bereits Fernmetastasen auf.
Als Ursache für gastrointestinale Stromatumoren konnte die Genmutation eines Signalrezeptors an der Oberfläche bestimmter Zellen des Magendarmtrakts (Casal-Zellen) nachgewiesen werden.
Symptome
Die Symptome sind uncharakteristisch. Da die Tumoren im Magen-Darm-Trakt vorkommen, sind sie meist mittels Endoskopie und Biopsie nachweisbar. Wichtig ist, dass bei Verdacht in den Biopsien oder Operationspräparaten versucht wird, den KIT Rezeptor an der Zelloberfläche mit entsprechenden speziellen Färbemethoden nachzuweisen.
Behandlungen
Gastrointestinale Stromatumoren sollten, sofern möglich, chirurgisch entfernt werden. Ist eine radikale Entfernung nicht mehr durchführbar oder haben sich bereits Metastasen gebildet, können heute Medikamente eingesetzt werden, die den Signalrezeptor an der Zelloberfläche oder dessen Wirkung in der Tumorzelle blockieren. Je nach Situation können diese Medikamente auch zur Verhinderung eines Wiederauftretens (Rezidiv) nach der Tumorentfernung verabreicht werden.
Ein neueres Konzept ist die neoadjuvante Therapie. Dabei erfolgt vor einer allfälligen Operation zunächst eine Behandlung mit Medikamenten, um den Tumor zu verkleinern. Der Eingriff selbst erfolgt erst nach 6 bis 12 Monaten medikamentöser Behandlung.