Karpaltunnelsyndrom

Das Karpaltunnelsyndrom (Carpal-Tunnel-Syndrom oder CTS) ist ein Schmerzsyndrom im Bereich des Finger, welches oft durch Gefühlsstörungen begleitet wird. Ursache ist die Einengung eines Nervs (des sogenannten Nervus medianus) im Bereich des Handgelenks. Hier verläuft dieser Nerv zusammen mit einigen Beugesehnen der Finger durch einen engen Durchgang – den sogenannten Karpaltunnel. Dieser wird von den Handwurzelknochen und von einem zwei bis vier Zentimeter breiten, bindegewebigen Band gebildet.

Der Nervus medianus versorgt Daumen, Zeige-, Mittel- und Teile des Ringfingers sensibel, das heisst er ist für die Weiterleitung von Gefühlsreizen zuständig. Kommt es zu einem dauerhaften Druck auf den Nerv durch eine Einengung des Kanals, resultieren typische Nervenbeschwerden. Dazu gehören Taubheitsgefühle, ein Kribbeln und «Einschlafen» im Bereich dieser Finger, manchmal auch brennende Schmerzen. Die Beschwerden sind oft nachts am stärksten oder bei länger anhaltender gleicher Stellung der Hand, zum Beispiel beim Autofahren oder Lesen. Die Ursache der Einengung ist oft unklar, und Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.

Diagnose

Oft ist die Diagnose bereits durch die typischen Beschwerden klar. Zur Diagnosesicherung sollten aber neurologische Nervenmessungen durchgefĂĽhrt werden.

Behandlung

Nicht immer muss operiert werden. Bei milden oder seit kurzem bestehenden Beschwerden kann man oft konservativ behandeln, zum Beispiel mit einer Handgelenksschiene, die nachts getragen wird, und einem entzündungshemmenden, abschwellenden Medikament. Man kann auch mit einer feinen Injektionsnadel lokal ein Kortisonpräparat spritzen. Diese Massnahme hilft meist aber nur für wenige Wochen. Lange bestehende Beschwerden können zu einer Schädigung des Nervs führen, die sich eventuell nicht mehr vollständig erholt. Bei fortbestehenden oder starken Beschwerden ist deshalb eine rasche Operation sinnvoll.

Operation:

Bei der operativen Behandlung des Karpaltunnelsyndroms wird der Nerv aus seiner Einklemmung befreit, indem man das bindegewebige Band durchtrennt, welches das Dach des Karpaltunnels bildet. Der Eingriff erfolgt ambulant und normalerweise in Regionalanästhesie, das heisst ohne Vollnarkose.

Nachbehandlung

Nach der Operation erhalten Patientinnen und Patienten eine Handgelenksschiene, welche die Finger freilässt. Diese Schiene muss bis zur Fadenentfernung nach zwei Wochen regelmässig getragen werden. Die Finger sollen jedoch mehrmals täglich bewegt werden.

Erfolgschancen

Nach rund sechs bis acht Wochen ist die Hand wieder voll belastbar. Die Narbe kann für drei bis vier Monate empfindlich reagieren. Meist verringern sich die nächtlichen Beschwerden schon direkt nach der Operation. Bei längeren Taubheitsgefühlen vor der Operation kann die Regenerationszeit des Nervs aber auch bis zu sechs Monate dauern.

Die Karpaltunnel-Operation ist eine häufig durchgeführte Operationen und hat eine Erfolgsrate von über 90 Prozent. Rückfälle sind sehr selten