Bösartige Tumoren des Enddarms bezeichnet man als Mastdarmkrebs oder Rektumkarzinom. Der Enddarm ist zusammen mit dem Schliessmuskel und dem Beckenboden fĂŒr das kontrollierte Entleeren des Darms verantwortlich. Das Rektumkarzinom ist hĂ€ufig und macht etwa einen Drittel aller bösartigen Dickdarm-Tumoren aus.
Symptome
Die hÀufigsten Symptome sind Blutauflagerungen am Stuhlgang oder auf dem Toilettenpapier sowie VerÀnderungen der Stuhlgewohnheiten (HÀufigkeit und Form des Stuhlgangs).
Diagnose
Zur Diagnostik gehört eine systematische AbklĂ€rung, damit fĂŒr jede Patientin und jeden Patienten ein individueller Behandlungspfad erarbeitet werden kann. Anhand von Darmspiegelung, Biopsie, Ultraschall und sogenannter MRT-Untersuchung (Kernspintomographie) kann das Tumorstadium relativ genau eingegrenzt werden. Wir bezeichnen diese Voruntersuchungen als «Staging».
Anschliessend wird durch GesprÀche im Expertengremium (Tumorboard) ein Behandlungsvorschlag erarbeitet.
Behandlungen
Die Behandlung des Rektumkarzinoms ist sehr anspruchsvoll und sollte immer in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Spezialisten (Chirurgen, Gastroenterologen, Onkologen Radio-Onkologen) erfolgen. Es ist uns ein grosses Anliegen, unsere Patientinnen und Patienten wie auch Ihre Angehörigen in dieser schwierigen Situation bestmöglich und dauerhaft zu betreuen.
In Frage kommt entweder ein direkter Eingriff oder eine vorgÀngige Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie mit anschliessender Operation.
Wenn immer möglich planen wir eine Operation in SchlĂŒsselloch-Technik (minimal-invasiv). Korrekt durchgefĂŒhrt, ist diese Technik tumorchirurgisch akzeptiert und bietet sogar Vorteile: weniger Schmerzen, schneller Kostaufbau und raschere Mobilisierung. In einigen FĂ€llen ist wĂ€hrend der Operation ein Wechsel auf einen grossen Bauchschnitt erforderlich. Diese Möglichkeit thematisieren wir immer vorgĂ€ngig im GesprĂ€ch mit unseren Patientinnen und Patienten.
Die RadikalitĂ€t der Operation (radikal = vollstĂ€ndiges, korrektes Entfernen des kompletten Tumorgewebes und der Lymphbahnen) hat oberste PrioritĂ€t. Je nachdem, wie nahe die Naht des Darms zur Rekonstruktion der Darmpassage an den Schliessmuskel heranreicht, ist die vorĂŒbergehende Anlage eines kĂŒnstlichen Darmausgangs (Stomas) erforderlich.
Auch dieser Aspekt wird im Vorfeld ausfĂŒhrlich besprochen. Nach erfolgter Operation diskutieren wir die Operationsergebnisse und die Laborbefunde erneut im Tumorboard. Aufgrund der neuen Erkenntnisse spricht das Expertengremium allenfalls eine Empfehlung zur weiterfĂŒhrenden Therapie (Chemotherapie) aus.