Nabel- und Narbenbrüche

Zu einem Bruch kann es fast überall an der Bauchwand kommen. Oft tritt ein Bruch an sogenannten Schwachstellen wie Bauchnabel und Leiste oder im Bereich alter Operationsnarben auf. An einer dieser Stellen wölbt sich der Darm oder das ihm vorgelagerte Fettgewebe durch Bindegewebeschichten und/oder Muskelschichten nach aussen vor.

Nabelbruch

Am Bauchnabel oder auch einige Zentimeter darüber oder darunter im Bereich der Körpermittellinie entstehen besonders häufig sogenannte Bauchwandbrüche (Bauchwandhernien). Diese können optisch sehr störend sein, aber auch Schmerzen oder Einklemmungssymptome verursachen.

Je nach Grösse der Lücke in der Bauchwand kann der Verschluss durch eine Naht erfolgen. Wenn die Lücke eine kritische Grösse erreicht hat (1,5 cm), besteht jedoch ein hohes Risiko, dass eine Naht als alleinige Massnahme wieder ausreissen würde. Wir empfehlen daher zusätzlich zum Nahtverschluss den Einbau eines Kunststoffnetzes. Die Operation kann in offener Technik oder mit der Schlüsselloch-Technik (laparoskopisch) durchgeführt werden. Die Entscheidung richtet sich nach Ihren speziellen Gegebenheiten sowie nach Ihren persönlichen Wünschen.

Narbenbruch

Narbenbrüche entstehen im Bereich von Operationsnarben, die ebenfalls eine Schwachstelle in der Bauchwand darstellen. Brüche treten bei zehn bis 15 Prozent aller Patientinnen und Patienten auf, die im Bereich des Bauches operiert wurden. In diesen Fällen hat der Nahtverschluss nach der vorgängigen Operation nicht ausreichend gehalten. Nun muss in jedem Fall eine zusätzliche Verstärkung mit einem Netz erfolgen. Dies kann erneut entweder offen oder mit der Schlüsselloch-Technik (laparoskopisch) erfolgen. Eine intensive Beratung über die verschiedenen Möglichkeiten ist in solchen Fällen sehr wichtig: Vieles ist heute mit der Schlüssellochtechnik operierbar, aber nicht immer ist die Technik für die Patientin bzw. den Patienten auch sinnvoll.