Weltadipositastag: Vorurteile abbauen und Adipositas als Krankheit verstehen

Adipositas, auch bekannt als Fettleibigkeit, wird oft falsch verstanden. Viele sehen dahinter ein persönliches Versagen und mangelnde Disziplin – dabei ist es ein komplexes, chronisches Leiden. Dieser Irrglaube trägt dazu bei, dass Betroffene sich unverstanden fühlen und häufig nicht die Unterstützung erhalten, die sie brauchen.

Der Weltadipositastag am 4. März 2025 soll genau darauf aufmerksam machen: Adipositas ist keine Frage der Willenskraft, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung, die medizinische Anerkennung und Unterstützung verdient.

Ähnlich wie Diabetes Typ 2 ist Adipositas eine chronische Krankheit, die durch eine Kombination aus genetischen Faktoren, durch ein Ungleichgewicht zwischen den Sättigungs- und Hungerhormonen sowie durch gesellschaftliche Faktoren wie Ausbildung, Familie und Einkommen beeinflusst wird. Niemand würde Diabetes als reine Willensschwäche abtun – warum also Adipositas? Beide Erkrankungen erfordern medizinische Betreuung, eine individuelle Behandlung und langfristige Veränderungen, um gesundheitliche Risiken zu vermindern.

Die gesundheitlichen Risiken von Adipositas

Adipositas kann das Risiko für zahlreiche Erkrankungen erhöhen, darunter Herz-Kreislauf-Probleme, Bluthochdruck, Schlafapnoe und eben auch Diabetes Typ 2. Auch Gelenke leiden unter dem zusätzlichen Gewicht, was zu Arthrose führen kann. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten und eine Verfettung der Leber bis hin zur Leberzirrhose.

Diese schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen tragen dazu bei, dass Menschen mit Adipositas eine deutlich tiefere Lebenserwartung haben. Diese Faktoren machen eine frĂĽhzeitige Diagnose und eine ganzheitliche Behandlung umso wichtiger. Doch statt Betroffene zu unterstĂĽtzen, werden sie oft mit Vorurteilen konfrontiert. Viele meiden deshalb medizinische Hilfe.

Warum Vorurteile schaden

Die negativen Vorstellungen über Adipositas führen dazu, dass viele Menschen unfair behandelt werden – sei es im Job, beim Arzt oder im Alltag. Das kann schwere Folgen haben: Depressionen, Ängste und ein geringes Selbstwertgefühl sind häufig die Folge. Wer sich ständig abgewertet fühlt, traut sich oft nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen oder etwas an der Situation zu ändern. Ein respektvoller und gut informierter Umgang mit der Krankheit ist deshalb besonders wichtig.

Ein Aufruf zur Veränderung

Es ist an der Zeit, die Wahrnehmung von Adipositas zu ändern. Statt Schuldzuweisungen brauchen Betroffene Zugang zu medizinischer Unterstützung, verständlichen Informationen und eine Gesellschaft, die nicht verurteilt, sondern hilft. Nur wenn wir Adipositas als das anerkennen, was sie ist – eine schwere chronische Erkrankung – können wir eine echte Veränderung bewirken und den betroffenen Menschen helfen, gesünder und zufriedener zu leben.