Wenn der Bauch Alarm schlägt: Steckt die Gallenblase dahinter?

Mann im dunklen Hemd hält sich den Bauch vor Schmerzen.

Plötzlich starke Schmerzen im rechten Oberbauch, vielleicht mit Übelkeit oder Verdauungsproblemen – viele kennen diese Beschwerden, wissen aber nicht, woher sie kommen. Oft sind Gallensteine die Ursache. Sie können krampfartige Schmerzen auslösen, eine Entzündung hervorrufen und den Alltag stark belasten.

Die Gallensteine bilden sich in der Gallenblase, einem kleinen Organ unter der Leber, das eine wichtige Aufgabe hat: Es speichert Gallenflüssigkeit, die bei der Verdauung hilft, besonders von fetthaltigem Essen.

Gallensteine können sich über längere Zeit unbemerkt bilden. Doch wenn sie in Bewegung geraten oder die Gallenblase reizen, können sie krampfartige Schmerzen verursachen. Es kann auch zu einer Entzündung kommen, was die Beschwerden noch verstärkt.

Abklärung und Behandlung

Unsere Ärztinnen und Ärzte klären ab, ob wirklich die Gallenblase bzw. die Steine hinter den Beschwerden steckt. Wichtig sind dabei das Gespräch über Ihre Symptome, das Abtasten des Bauchs, bestimmte Blutwerte und eine Ultraschalluntersuchung. Nur in wenigen Fällen braucht es zusätzliche Untersuchungen wie eine Computertomografie (CT) oder eine Magenspiegelung.

Viele Patientinnen und Patienten fragen, ob Gallensteine wie Nierensteine zertrümmert werden können. Leider nein, denn sie sind aus anderen Stoffen zusammengesetzt und liegen gut geschützt unter der Leber. Eine Zertrümmerung mit Stosswellen ist deshalb nicht möglich.

Wann braucht es eine Operation?

Wenn die Beschwerden stark sind oder immer wieder auftreten, kann eine Operation sinnvoll sein. Dabei wird die Gallenblase mitsamt den Steinen entfernt. In der Regel geschieht dies mit der sogenannten minimalinvasiven Schlüssellochtechnik. Das heisst: Es werden nur kleine Schnitte gemacht, durch die eine Kamera und drei bis vier feine Instrumente in den Bauchraum eingeführt werden. Die Operation dauert rund 45 Minuten und erfolgt unter Vollnarkose. Meist können unsere Patientinnen und Patienten schon nach zwei Tagen wieder nach Hause.

Was bedeutet es, ohne Gallenblase zu leben?

Nach der Operation passt sich der Körper langsam an. Die Gallenflüssigkeit wird weiterhin von der Leber produziert, fliesst aber nur noch direkt in den Darm. Das bedeutet, dass grosse oder sehr fettige Mahlzeiten manchmal schwerer verdaulich sind.

In den ersten Wochen nach dem Eingriff ist es hilfreich, mehrere kleine und fettarme Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen. Leicht verdauliche Lebensmittel wie gedünstetes Gemüse, mageres Fleisch oder Fisch und Vollkornprodukte sind gut geeignet.

Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper an die neue Situation, und die meisten Menschen können wieder ganz normal essen.

Wir sind für Sie da

Wenn Sie öfter unter solchen Symptomen leiden, lohnt sich eine ärztliche Abklärung. Wir begleiten Sie dabei gerne persönlich und sorgen mit unserer langjährigen Erfahrung dafür, dass Sie den Alltag bald wieder beschwerdefrei geniessen können.


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